Visceralchirurgie
Die Visceralchirurgie (lat. viscera = „Eingeweide“) befasst sich mit chirurgischen Erkrankungen des Bauchraumes und der Bauchwand, der endokrinen Drüsen und der Weichteile. Wenn immer es möglich und sinnvoll ist, werden Operationen im Bauchraum in minimalinvasiver Technik (Schlüssellochchirurgie) durchführt.
Visceralchirurgische Erkrankungen sind unter anderem Verletzungen, Tumoren, Entzündungen und Fehlbildungen der oben erwähnten Organe.
Anatomie der Eingeweide
- Magen: die Magensäure zersetzt die Nahrung zu einem Nahrungsbrei und reichert sie mit Magensaft an
- Dünndarm: bestehend aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Im Zwölffingerdarm mündet der Gallengang und der Bauchspeicheldrüsengang. Hier werden wesentliche Enzyme für die Verdauung der Nahrung abgegeben. Die zerlegten Nährstoffe, Vitamine und Wasser werden dann im Dünndarm in den Körper aufgenommen
- Dickdarm (Colon): hier erfolgt die Aufnahme von Wasser und Elektrolyten.
- Leber (Hepar): ein zentrales Organ des menschlichen Stoffwechsels. Hier wird unter anderem der Gallensaft gebildet
- Bauchspeicheldrüse (Pankreas): hier wird ebenfalls ein Verdauungssaft gebildet, welcher in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Daneben befinden sich in dem Organ die sogenannten Inselzellen für die Insulinproduktion.
Im folgenden werden einzelne visceralchirurgische Eingriffe erläutert. Nach Möglichkeit erfolgen die Operationen in minimalinvasiver Technik. Diese schonende Methode verursacht weniger Nebenwirkungen . Bei Notfalloperationen kommt in der Regel die offene Variante zum Einsatz, wenn sich der Chirurg schnell einen Überblick über die Problematik im Bauchraum verschaffen muss.
Darstellung der minimalinvasiven Chirurgie (MIC): über kleine Schnitte wird eine Optik zur Bauchspiegelung (Laparoskopie) sowie weitere Instrumente eingeführt. Der Bauchraum wird hierfür mit Kohlendioxid gefüllt (Pneumoperitoneum), um eine bessere Übersicht zu erhalten. Mit den Spezialinstrumenten können die meisten visceralchirurgischen Operationen in dieser Technik durchgeführt werden. Die Methode ist für Patienten schonender.